München
KEP-Dienste sind unverzichtbar für funktions- und wettbewerbsfähige Innenstädte. Zu diesem Ergebnis kamen die Teilnehmer des vom Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) organisierten Fachforums „Innenstadtlogistik – Paket- und Expresslogistik als Garant für blühende Innenstädte“, das am 6. Mai im Rahmen der transport logistic 2015 abgehalten wurde. Fünf Referenten, für die das Thema eine große Bedeutung hat, präsentierten ihre Sichtweisen in Vorträgen und tauschten sich anschließend im Podiumsgespräch über ihre Erfahrungen und Ziele im Bereich Innenstadtlogistik aus: Peter Lüttjohann, Leiter des Referats Güterverkehr und Logistik im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Gerd Seber, Manager Sustainability and Innovation bei DPD GeoPost (Deutschland) GmbH, Markus Ziegler, Geschäftsbereichsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung bei der LGI Logistics Group International GmbH, Ulrich Schaller, Leiter des Referats Verkehr und Logistik, Grundsatzfragen Verkehrsinfrastruktur und Verkehrsplanung bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken sowie Dr. Christian Langhagen-Rohrbach, Leiter des Referats Mobilität, Logistik, Binnenschifffahrt im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.
„Das Bestellverhalten der Menschen verändert sich – die Ansprüche an die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit der Lieferung steigen. Dem begegnet die Branche mit großer Innovationskraft“, erklärte Peter Lüttjohann in seinem Vortrag. Die Digitalisierung habe dabei vieles in Bewegung gebracht. Insbesondere der Aspekt Elektromobilität sei in diesem Zusammenhang ein zentrales Thema, dessen sich die Politik angenommen hat.
Für die KEP-Dienste seien beim Thema nachhaltige Transporttechnologien Kooperationen mit den Städten und Kommunen besonders wichtig, so Gerd Seber – insbesondere auch, weil die Kommunen die KEP-Dienstleistungen als Grundversorgung der Stadt ansehen. Dies geht aus der Studie „Nachhaltige Stadtlogistik durch Kurier-, Express- und Paketdienste“ hervor, die der Bundesverband Paket- und Expresslogistik vor Kurzem veröffentlicht hat. Die Bereitschaft der KEP-Dienste für die Nutzung von Elektrofahrzeugen sei groß, so Seber, der Einsatz vollelektrischer Zustellfahrzeuge erfordere jedoch besondere Rahmenbedingungen. Notwendig sei deshalb ein langfristiger Dialog mit den Kommunen – nur auf diese Weise könnten die Wünsche und Ziele aller Beteiligten umgesetzt werden.
Ulrich Schaller betonte, dass in den Städten vor allem der Handel auf die KEP-Dienste angewiesen sei. Am meisten profitiere der nicht filialisierte Einzelhandel sowie Geschäfte mit einer Fläche bis zu 500 Quadratmeter – hier werden drei von vier Fahrten über KEP-Dienstleister abgewickelt. Wie stark die KEP-Dienste den Stadtverkehr entlasten, verdeutlichte Marten Bosselmann, Geschäftsführer des Bundesverbands Paket und Expresslogistik und Moderator der Veranstaltung: „Allein in Köln werden jährlich 13,3 Millionen Fahrzeugkilometer im PKW-Verkehr durch die KEP-Dienste eingespart.“
Um nachhaltige Transporttechnologien auf der „letzten Meile“ umzusetzen, benötigen die KEP-Dienstleister Unterstützung vonseiten der Politik auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene. Genauso ist aber auch die Politik auf das Know-how der KEP-Branche angewiesen. „Dabei ist der Bundesverband Paket und Expresslogistik ein wichtiger Partner der Politik“, sagte Peter Lüttjohann.